Letzte-Hilfe-Kampagne

Letzte-Hilfe-Kampagne

Das schwierige Thema Sterbehilfe wurde in Deutschland im Vorfeld einer gesetzlichen Neuregelung lange und kontrovers diskutiert. Der Arzt und Sterbehelfer Uwe-Christian Arnold hatte in seinem Buch »Letzte Hilfe – Ein Plädoyer für das selbstbestimmte Sterben« dargestellt, dass ein Verbot professioneller Suizidbeihilfe für manche Menschen unzumutbares Leid bedeutet. Sein Buch wurde Ausgangspunkt einer sozialen Kampagne, die wir im Auftrag dreier Organisationen (der DGHS, der Giordano-Bruno-Stiftung und des IBKA) konzipiert haben.

Als Keyvisual wurden rund 25 prominente Testimonials für die Kampagne mit geschlossenen Augen porträtiert und mit ihren persönlichen Aussagen zitiert. Darunter waren sensible Kulturschaffende wie Konstantin Wecker, Eva Mattes oder Ralph Giordano, aber auch gestandene Politiker wie Rolf Schwanitz oder Petra Sitte. In Verbindung mit einem Leuchtorange ergab das einen modernen Look, der das Klischee eines »Seniorenthemas« konterkariert.

Über mehr als ein Jahr lief die Kampagne, mit hoch effizientem Medieneinsatz in zwei Wellen. Auch Presseberichte und die direkte Ansprache von Abgeordneten waren wirkungsvolle Verbreitungskanäle. Aus der Fotoreihe wurde eine eindrucksvolle Wanderausstellung. Auch die Facebook-Seite fand breite Resonanz.

Dann die Entscheidung: Obwohl über 80 % der Bevölkerung eine Liberalisierung der Sterbehilfe befürworten, stimmte der Bundestag mit einer deutlichen konservativen Mehrheit für ein Verbot mit wenigen Ausnahmen. Ob dies rechtlich haltbar ist, werden Klagen zeigen, die u.a. die Giordano-Bruno-Stiftung bereits angekündigt hat. Trotz dieser Enttäuschung hat die Kampagne in der Debatte viel bewegt und das breite Interesse an einem selbstbestimmten Lebensende artikuliert.

Übrigens: Eine Besonderheit auf der Website ist ein Modul, mit dem zahlreiche Unterstützer ihre Selbstporträts in ein Kampagnenmotiv verwandeln und in Sozialen Netzwerken posten konnten. Über 500 Menschen haben die Aktion auf diese Weise mit ihrem Gesicht verbreitet.

Fotografie: Evelin Frerk, Programmierung: Daniel Schramm

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